Insolvenzverfahren eröffnet
Jetzt hilft nur noch ein Wunder: Die Graupner/SJ GmbH muss aller Voraussicht nach zum Ende des Monats endgültig den Geschäftsbetrieb einstellen, wie Insolvenzverwalter Holger Blümle heute per Pressemitteilung bekannt gab. Bereits Ende November 2019 hatte das Traditionsunternehmen aus Kirchheim/Teck den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Seither hatte sich der Stuttgarter Rechtsanwalt Blümle darum bemüht, mit Hilfe eines Investors oder Käufers den Fortbestand der Graupner/SJ GmbH zu sichern. Vergeblich. „Es gab mehrere, teils internationale Interessenten. Letztendlich sah sich jedoch keiner davon in der Lage, die Graupner/SJ GmbH vor dem Hintergrund der nicht mehr zur Verfügung stehenden Marke Graupner und der nicht ad hoc ersetzbaren Weiterbelieferung für wesentliche Komponenten als Ganzes zu übernehmen und damit zu erhalten. Auch der allgemein schrumpfende Modellbau-Markt hat das Risiko für potentielle Übernehmer zu hoch erscheinen lassen“, erklärt Insolvenzverwalter Blümle. Vor diesem Hintergrund eröffnete das zuständige Amtsgericht Esslingen zum 01. Februar 2020 das Insolvenzverfahren, der Geschäftsbetrieb endet voraussichtlich Ende Februar. Für die verbliebenen 35 Mitarbeitern bedeutet das den Verlust des Arbeitsplatzes. Derzeit verhandeln der Insolvenzverwalter und der Graupner-Betriebsrat über die konkrete Vorgehensweise. „Ich bin zuversichtlich, dass wir hier eine bestmögliche Einigung erzielen können, um die Auswirkungen der Insolvenz für die Mitarbeiter soweit es uns die Insolvenzordnung erlaubt abfedern zu können“, sagt Blümle. „Gleichzeitig ist es sehr bedauerlich, dass ein so starkes und seit Jahrzehnten eingeführtes Traditionsunternehmen nun aus dem Markt verschwindet.“
11. Februar 2020