DeNight Special – Rennkiste von Hangar 9

Das Formel 1-Rennflugzeug des Piloten Bart DeNight war in den 1950er-Jahren das Maß für Geschwindigkeit im Luftfahrt-Rennsport. Hangar 9 hat sich diesem tollen Flugzeug angenommen und mit dem exzellenten Nachbau der Rennmaschine nicht nur in Sachen ARF wieder einmal Maßstäbe gesetzt. Dicke Hamsterbacken, um die großen Zylinder der kräftigen Motoren aerodynamisch zu verkleiden. Dahinter ein Cockpit, in das sich der Pilot geradezu hineinzwängen musste. Tragflächen mit extrem dünnem Profil und kleinen Querrudern, hinten ein Leitwerk in Miniatur­aus­führung. So sahen sie aus, die Rennflugzeuge der 1950er-Jahren. Die Umsetzung eines solchen Flugzeugtyps vom Original in RC-­Modell-taugliche Verhältnisse erfordert einiges an konstruktiver Vorarbeit und viele Testflüge, soll das Modell nicht nur in der Luft ein Renner werden. Es gilt in der maßstäblich verkleinerten Version die zweckgebundene Form des Rumpfs ebenso wiederzugeben, wie die dünnen, widerstandsarmen Tragflächen. Unkritisch zu fliegen soll es sein und mit Elektro-Antrieb oder Verbrenner ausrüstbar. Wie das alles von Hangar 9 umgesetzt wurde, wollen wir in diesem Testbericht feststellen. Festigkeit ist Trumpf Der voluminöse Rumpf der DeNight Special ist eine vollbeplankte Kastenkonstruktion mit aufgesetzten Längsgurten, die die Rumpfform des Originals recht gut wiedergeben. Sauber gelaserte Spanten mit etlichen in Längsrichtung verlaufenden Balsaleisten sowie die Aufnahmebrettchen für Servos, Akku und Empfänger ergeben eine extrem stabile Konstruktion. Durch die große, über die gesamte Flächen­tiefe reichende, obere Öffnung ist ein leichter Zugang zum notwendigen Equipment im Inneren des Modells gegeben. Quasi im unteren Stockwerk des Rumpfs ist unter anderem die Aufnahme für das rot schimmernde Alu-Fahrwerk auszumachen, an dem vor der Montage lediglich noch die Achsen, die Räder und die zweifarbig lackierten Rad­­ver­­kleidungen montiert werden müssen. Im Heck sind die Aufnahmeschlitze für die Brettleitwerke offengelegt und der Blick ins Innere zeigt, dass auch hier Stabilität oberstes Gebot ist. Liegt das Seitenleitwerk mitsamt dem Spornfahrwerk fertig dem Baukasten bei, muss das Höhenleitwerk ohne montierte Ruder ausgeliefert werden, da die Dämpfungsfläche, inklusive dem drei Millimeter starken Verbindungsdraht für die Ruder, vorab in den Rumpf­schlitz eingebracht werden muss. Mit dem anschließenden Anbringen von Seitenleitwerk und Höhenruderblättern ist dieser Bauabschnitt fertiggestellt. G-Kräfte Mit hoher Geschwindigkeit und fast 90 Grad Schräglage um die Pylone zu heizen, erzeugt enorme G-Kräfte, die gerade von der Tragfläche und dem Übergang zum Rumpf verkraftet werden müssen. Ein stabiler und statisch korrekt aufgebauter Hauptholm mit Nasenbeplankung sorgt in Verbindung mit dem in der Querrudervorderkante verlaufenden Hilfsholm für eine hohe Biege- und Torsions­steifig­keit. Zur Krafteinleitung in den Rumpf wird ein 19 × 1,5 Millimeter starkes, schwarz lackiertes Alurohr verwendet. Aus der Wurzelrippe schaut kurz hinter der GFK-Röhre zur Aufnahme des Flächenrohrs die Verbindungslasche für die Rumpfverschraubung hervor. Dieses Sperrholzteil ist mit einer Bohrung versehen, durch die in montiertem Zustand die Befestigungsschraube läuft. Und hier ist der einzige Knackpunkt des Bausatzes zu finden. Da die Befestigungs­schrauben von der Rumpfunterseite her in eine unter der Lasche befindlichen Einschlagmutter gedreht werden, greifen die Schrauben zwar in die Bohrung der Lasche, jedoch ohne eine Klemmung zu bewirken. Daher schlägt bereits nach wenigen Flügen die Bohrung geringfügig aus, sodass es zu leichtem Spiel zwischen Tragfläche und Rumpf kommt und somit zu erhöhter Geräuschentwicklung. Um dies zu verhindern, hat der Autor die rumpfseitig eingebaute Einschlagmutter aufgebohrt und eine neue Mutter in die Befestigungslasche eingebracht. Das Anziehen der Schraube führt nunmehr zu einem sicheren Halt und einer leichten Verspannung. Weder Rohr noch Tragflächen können schlackern. Die bereits fertig installierten Querruder werden von je einem Servo direkt angesteuert, das in bewährter Manier auf der Schachtabdeckung montiert ist. Bei der Testmaschine werden jedoch keine Standardgrößen verbaut. Zwei leichtere, 15-Millimeter-Servos sorgen für ausreichend Stellkraft bei hoher Rückstellgenauigkeit.
 

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