Die GoPro HD Hero2 von GlobeFlight
„Zauberwürfel“ titulierten wir in Ausgabe 01/2011 über die GoPro HD Hero. Nun, fast ein Jahr später, ist die im Grunde geniale GoPro HD Geschichte, denn der Hersteller legte kräftig nach. Der neueste Wurf nennt sich GoPro HD Hero2 und soll trotz einiger Neuerungen alles Gute vom Vorgänger übernommen haben – nur eben besser.
Soviel vorweg, der Zauberwürfel ist einer geblieben. Denn das Gehäuse wurde im Großen und Ganzen von der HD Hero übernommen. Die Abmessungen sind bei 60 × 30 × 41 Millimeter identisch. Auch das Gewicht von etwa 100 Gramm und die Bedienung über zwei Knöpfe sind gelieben. Doch schon beim ersten Einschalten, ein wie üblich etwa 3 Sekunden langer Druck auf den Knopf an der Gehäusevorderseite, offenbart sich erstaunliches: ein richtiges Display, das tatsächlich Informationen preisgibt. Und zwar nicht nur mit kryptischen Kürzeln, sondern mit Zahlen und Buchstaben.
Und Klappe
Die Menü-Oberfläche präsentiert sich aufgeräumt und übersichtlich. Durch einen kurzen Druck auf die Einschalttaste gelangt man zum nächsten Punkt. Die Menü-Reihe beginnt mit der Film-Einstellung. Diese lässt sich natürlich im Untermenü noch weiter variieren. Stand beim alten Modell im 1.080p-Auflösungsmodus nur der 127 Grad Blickwinkel zur Verfügung, so bietet das neue Modell die Wahlmöglichkeit zwischen 170, 127 und 90 Grad. So kann man für bestimmte Szenen mit 90 Grad Blickwinkel gebogene Ränder vermeiden, wie sie bei Ultra-Weitwinkeleinstellungen üblich sind. Natürlich lassen sich auch 60 Frames in der Sekunde bei der 720p- oder 48 Frames bei der 960p-Auflösung einstellen.
Im Foto-Modus schießt die neue GoPro mit 11 Megapixel scharf. Auch lassen sich hier eine Serienbildfunktion mit zehn sowie zwei Bildern (zum Beispiel für Zeitrafferaufnahmen) in der Sekunde und ein 2-Sekunden-Selbstauslöser aktivieren. Im Einstellungsmenü ist es nun sogar möglich, sich ohne beiliegende Bedienungsanleitung zurechtzufinden. So kann man innerhalb einer halben Minute die Auflösung verändern oder gar die Aufnahme für Überkopfmontage um 180 Grad zu drehen.
Beilage
Natürlich liegen der Kamera wieder viele verschiedene Halterungen bei. Vom für uns FPV-Flieger nicht wirklich wichtigen Stirnband über vier verschieden geformte Klebepads bis hin zum 90-Grad-Winkel für seitliche Montagen. Das Gehäuse wurde nicht überarbeitet und ist natürlich wieder wasser- und staubdicht. Ist dies nicht nötig, kann man den hinteren Gehäusedeckel mit den Öffnungen verwenden. Damit kann man auch Ton aus der Luft aufnehmen. An der linken Gehäuseseite findet sich ein Mini-HDMI-Anschluss, mit dem man die Kamera direkt mit einem Fernsehgerät verbinden kann. An der rechten Seite kann man ein Mikrophon, ein Mini-USB-Kabel und einen Videosender für Live-Out anschließen.
Überarbeitet wurde auch das Objektiv. Dieses soll nun doppelt so scharfe Bilder aufnehmen können und besteht wie beim Vorgänger aus Glas. Der Fokus ist fix und die Blende steht auf f/2.8 fest. Da wir gerade schon bei Zahlenspielen sind: Für die Aufnahmen zeichnet ein 1/2,3-Zoll-CMOS-Sensor verantwortlich und die Lichtempfindlichkeit ist mit 0,84 V/Lux in der Sekunde angegeben. Die Vorgängerkamera kam hier gerade mal auf einen Wert von 1,4 V/Lux in der Sekunde. Die 2er ist also fast doppelt so Lichtempfindlich wie das Vorgängermodell. Das spiegelt sich in helleren und schärferen Bildern bei ungünstigen Lichtverhältnissen wider.
Wenn ich schon eine habe?
Man kann fast sagen, dass sich die GoPro selbst Konkurrenz schafft. Denn selbst die GoPro HD Hero war bis dato ohne echten Konkurrenten auf dem Markt. Trotzdem legten die Entwickler nochmal eine Schippe drauf und verbesserten die Kamera grundlegend. Andererseits muss man sagen, dass die neue Hero zwar in punkto Gegenlichtkompensation um einiges besser geworden ist, reine FPV-Kameras für Immersionsflug erreicht sie – noch – nicht. Die Gretchenfrage ist doch: Wenn ich bereits eine GoPro besitze, brauche ich dann die neue? Die Antwort ist einfach: Wer auf knackig scharfe Videos in brillanten Farben in Full-HD-Auflösung steht, kommt um die GoPro HD Hero2 von GlobeFlight nicht herum – egal, welche Kamera zurzeit in Verwendung ist.