Der Twister 3D Storm
Wer einfach auspacken und losrocken möchte, braucht ein Komplettset. Ein Vertreter dieser Art ist der Twister 3D Storm von Kaiser Modellbau. Dieser ist ein Mitglied der vielumkämpften 450er-Klasse. Ganz klar, ein Heli mit Sender, Lader und Akku richtet sich eher an Kunstflugeinsteiger. Ob das Konzept aufgeht?
Wie in einem Komplettset üblich, wird auch der Twister 3D Storm fertig aufgebaut geliefert. Dieser präsentiert sich klassisch: Kunststoffchassis und ein Rotorkopf mit Paddelstange aus demselben Material. Etwas Farbe bringen diverse in Rot eloxierte Aluminiumteile wie die Kufenrohre, der Innenring der Taumelscheibe wie auch das Heckrohr ins Spiel. In den Rot-Gelb-Wechsel der leichten Kunststoffhaube fügen sich auch die Leitwerke aus rot-gefärbtem GFK ein.
Doppelt geladen
Dem Bausatz liegen gleich zwei dreizellige LiPos mit 1.800 und 2.200 Milliamperestunden Kapazität bei. Ein 2,4-Gigahertz-Sender und ein Balancer-Ladegerät vervollständigen das Set, selbst acht Trockenbatterien für die Fernsteuerung liegen bei. Bemerkenswert ist zudem, dass neben den Standardrotorblättern aus Kunststoff noch Exemplare aus Sicht-CFK beiliegen. Der Auftrag scheint hier klar: Zunächst soll mit den Kunststoffblättern geübt werden, sind diese aufgebraucht, kann man mit den edlen Schwarzen loslegen.
Beim Blick auf den Rotorkopf fällt auf: Die Blatthalter sind rücklaufend angelenkt. An diesen sitzen längs der Blattlagerwelle Bell/Hiller-Mischer, die in Messingbuchsen gelagert sind. Die Gestängelängen passen. Zudem besitzt der Rotorkopf samt Pitchkompensator wenig Spiel und ist leichtgängig. Im Chassis sitzt der Brushlessmotor vor der Rotorwelle. Von dort gibt er seine Kraft an das Hauptzahnrad weiter. Per Zahnriemen wird der Heckrotor angetrieben. Insgesamt wirkt das Chassis sehr stabil und auch der Rotorkopf macht einen soliden Eindruck. Auch der komplette Heckaufbau besteht aus Kunststoff. Die Verkabelung des bereits verbauten 2,4-Gigahertz-Empfängers ist mit Bedacht vorgenommen worden: So wurde auf alle Scheuerkanten geachtet. Haube drauf und ab zum Fluggelände. Ach ja: Die Haube erfordert etwas Sorgfalt beim Aufsetzen, da man die Befestigungslöcher nicht so leicht findet.
Vorbereitungen
So blieb als Vorbereitung für den Erstflug nur noch das Laden der Akkus – und das obligatorische Nachziehen der Schrauben. Der Regler verfügt über einen Sanftanlauf. Daher kann man die Drehzahlregelung bequem auf einen Schalter legen. Klick: Der Hauptrotor nimmt langsam Drehzahl auf und hoch geht’s. Mit ein wenig Pitch hebt der Twister 3D Storm ab. Die Laufgeräusche halten sich für einen 450er-Heli im normalen Bereich und wirken nicht unangenehm. Nach dem Austrimmen des Twister kann man sich langsam an die Flugeigenschaften herantasten. Im Schwebeflug verhält er sich schon mal sehr stabil und lässt sich vom Wind nicht allzu stark beeinflussen.
Das Heck reagiert bei etwa 55 Prozent Empfindlichkeit zügig und stoppt präzise. Jetzt auf in den ersten Rundflug. Der Heli kommt direkt auf alle Steuereingaben, ohne nervös zu wirken. Auch hier merkt man ihm den Auftrag an, beginnertauglich zu sein. Im Rundflug verhält sich der Twister 3D Storm lagestabil ohne auffallendes Wegdrehen bei höherer Fahrt. Auch hierbei lässt er sich vom Wind nicht stören. Auch wenn man dem Twister mal die Sporen gibt und etwas zügiger die Kreise zieht, bleibt er im Flugverhalten sehr kontrollierbar und gutmütig. Nach gut sechs Minuten ist der 1.800er-Akku bis auf die übliche Sicherheitsreserve leer und verlangt nach einer zügigen Landung.
Losgelegt
Schwebe- und Rundflug ist ja gut und wichtig, doch jetzt kommen wir zur Sache. Beim Umlegen des Schalters in die zweite Gasvorwahl nimmt die Drehzahl leicht zu – in direkter Abhängigkeit mit der Wendigkeit. Ein kurzer Zug mit Nick legt den Kleinen auf den Rücken. Der kleine Einbruch der Drehzahl rät zum vorsichtigen Einsatz von Pitch bei zyklischen Steuerbefehlen. Egal, mit Fahrt geht es hoch zum Turn. Der Twister setzt die Geschwindigkeit gut in Höhe um, so sollte ein Looping auch als Looping erkennbar sein. Auch Rollen gelingen zügig, wobei das Heck auch genau das macht, was es soll: Es bleibt in der Spur.
Bei Kraftfiguren wie dem Tic Toc geht dem bürstenlosen Außenläufer allerdings schnell die Puste aus. Auch die Servos dürften hierfür gerne etwas schnellere Stellzeiten mitbringen. Trotzdem, Funnels gelingen Dank des leistungsstarken Hecks auch mit Geschwindigkeit, selbst Piroflips sind drin – wenn man auf den übermäßigen Einsatz von Pitch verzichtet. Könner haben es hier leicht, Beginner werden sich schwer tun.