Der DX10t – Spektrums Highend-Sender

Umfangreich ausgestattet präsentiert sich das Lehrer-Schüler-Menü. So lassen sich alle Grundfunktionen einzeln, kombiniert oder komplett über einen frei wählbaren Schalter an den Schüler übergeben. Gelungen ist die Funktion des Übersteuerns. Statt den Schüler von allen Funktionen per Tastenklick zu entbinden, kann der Lehrer einfach den korrekten Knüppel- beziehungsweise Ruder­ausschlag beisteuern und danach nahtlos wieder an den Schüler übergeben. Last but not least bleibt das Untermenü System­einstellungen im gleichnamigen Hauptmenü zu nennen. Hier lässt sich nicht nur der Bildschirm­kontrast in 20 Stufen oder die Dauer der Hinter­grund­be­leuch­tung einstellen, sondern auch ein Alarm-Schwellen­wert für den zweizelligen Sender-LiPo mit 2.500 Milliamperestunden Kapazität. Zugleich wird in diesem Menü die Wahl der Knüppelbelegung zwischen Mode 1 bis 4 gefällt. Wer den Gas­knüppel gerne von oben nach unten zieht, der kann auch dieses problemlos in der DX10t programmieren. Viel Freude bereitete auch die Möglichkeit, den Systemton, der beim Nutzen des Rolldrucktasters ständig zu vernehmen ist, abzuschalten. Von zentraler Bedeutung im Untermenü System­einstellungen ist der Unterpunkt Kalibrierung, den man erst nach dem Durchscrollen des kompletten Un­termenüs erreicht. Durch Bewegen der Kreuzknüppel und der mittleren Schieberegler werden deren Endausschläge und Mittelpunkte ermittelt sowie anschließend durch Betätigen des Menüfelds Sichern abgespeichert. Dieser Prozess ist zwingend für jedes neu programmierte Modell durchzuführen. Vergisst man es, beginnen einige Servos beim Einschalten des Modells das Zittern wie Espenlaub und vernünftige Ruder­ausschläge sind en passé. Lohn des Kali­brierens ist eine feinfühlige Umsetzung der Steuerbefehle. Ins Eingemachte Das Grundsetup steht. Jetzt geht es ans Feintuning übers zweite Hauptmenü Funktionsliste – sinniger wäre der Begriff Modelleinstellung gewesen. Der Einstieg findet im Untermenü Servo Einstellung statt, bei dem für alle zuvor aktivierten Kanäle der Servoweg, die Mittenstellung, die Laufrichtung, die Laufzeit, der absolute Weg und die Balance individuell eingestellt werden können – teils getrennt nach Ausschlagsrichtung. Beim Unterpunkt Laufzeit – zwischen 0,1 bis 30 Sekunden, schritt- und stufenweise veränderbar – kann die gewählte Zeit auch auf eine oder mehrere Flugphasen bezogen werden. Von Letzterem ausgenommen sind die acht X-Plus-Kanäle. Im Untermenü DualRate & Expo können die gewünschten Ruderwege und Charakteristika für Quer-, Höhen- und Seitenruder global, flugphasenabhänig oder über einen frei zu wählenden Schalter eingestellt werden. Der Program­mierprozess für jede Schaltposition erscheint zunächst etwas aufwändig, ist jedoch in sich logisch. Wer systematisch vorgeht, erhält ein stimmiges Ergebnis. Wiederholt ins Eingemachte geht es dann in den Un­ter­menüs Klappenstellung und Klappensystem, wenn man einen Mehrklappensegler programmieren möchte. Für jede Flugphase sind sehr detaillierte und differenzierte Ruder­ausschläge einstellbar. Eine Wölbklappenfunktion findet sich im Untermenü Klap­pensystem. Hier besteht auch die Möglichkeit, einen Offsetpunkt zu wählen. Aktivieren lassen sich die Wölbklappen über einen der Schiebe-/Drehregler der DX10t. Soll hingegen ein Motorflugzeug programmiert werden, gestaltet sich das entsprechende Untermenü Klappensystem, in dem dann die Landeklappen einzustellen sind, nochmals übersichtlicher. Für jede Schal­terposition oder Flugphase sind die gewünschten Ruder­aus­schläge schnell ausgewählt. Barmixer Es geht doch nichts über einen frisch gemixten Modell­cocktail. Einige fertige Mischer stehen mit der Auswahl des jeweiligen Modelltyps bereits fest, beispielsweise Combi- oder Flapmixer. Darüber hinaus warten sechs freie Mischer darauf, mit Daten gefüttert zu werden. Aktivieren lässt sich eine Mischfunktion global oder über einen frei wählbaren Schalter – und selbstverständlich flugphasenabhängig. Besonders komplexe Scale- oder Funktionsmodelle profitieren von der Möglichkeit, mehrere Funktionen quasi zu kaskadieren und nicht bloß zu schalten. Das gilt beispielsweise für einen Achtklappen­segler. Der ließe sich zwar komfortabler programmieren, wenn die möglichen acht weiteren Kanäle stärker in die Programmsoftware integriert wären – was Spektrum vielleicht mit einem der nächsten Updates realisiert. Zwei Timer stellte Spektrum seinem Highend-Sender anheim. Die reichen beispielsweise zum Überwachen der Motorlaufzeit und einer weiteren Funktion. Die Zeit kann runter-, mitgezählt oder kanalabhängig gestoppt oder ge­startet werden. Letzteres ist frei einstellbar: Gasknüppel, jeder beliebige andere Geber oder flugphasenabhängig. Wählt man einen Proportionalkanal, kann man optional den Einschaltpunkt beziehungsweise die Knüppelstellung, ab dem der Timer aktiv ist, festlegen. Läuft die Zeit ab, ertönt ein Signal und/oder der Sender vibriert. Helimodelle Für Helipiloten stellt die DX10t ein ebenso umfangreiches und schmackhaftes, mehrgängiges Menü bereit wie schon für Flächenflieger. Die Grundeinstellungen sind im Hauptmenü Systemeinstellungen vorzunehmen. Hier hat man die Wahl zwischen mehreren Taumelscheibentypen und kann anschließend die Flugphasen- einschließlich Autorationsschalter festlegen. Weiter geht’s im zweiten Hauptmenü Funktionsliste. Gas und Pitch können flugphasenabhängig jeweils mit einer Siebenpunktkurve programmiert werden. Im Menü Taumelscheibe kann man eine E-Ring-Funktion hinzu schalten. Details wie Kreisel­empfindlichkeit, Drehzahlregelung und Heck­mischer, die schalterabhängig gesteuert werden können, zählen zu den Standards. Telemetrie Sind am Empfänger Telemetriesensoren angeschlossen, lassen sich die zum Sender geschickten Daten auch während des Flugs auf dem Display anzeigen. Zugleich besteht die Möglichkeit, die Werte auf der SD-Karte abzuspeichern. Den Beginn einer Aufzeichnung kann man zum Beispiel über einen Schalter oder den Gasknüppel aktivieren. Über eine Sprachausgabe verfügt die DX10t aktuell nicht. Die würde den möglicherweise riskanten Blick aufs Display beim Fliegen ersparen. Spätestens beim Verwenden eines Varios oder Geschwin­digkeits­sensors wird die akustische Ansage von Werten – und sei es über Ohrstöpsel – interessant. Besitzer eines iPhones können ab demnächst die Sprachausgabe­funktion des STi Interfaces nutzen. Damit sind wird dann schon in der Phase angekommen, bei dem der Sender in der Praxis eingesetzt wird. Die Handauflage ist gut gemacht und so liegen die Steu­er­knüppel gut zwischen Daumen und Zeige- sowie Mittel­finger, während die Handballen auf den Stau­f­a­ch­deckeln ruhen. Um an die Schalter heranzureichen, ist entweder ein Finger zu strecken oder – wenn es die Flugsituation gestattet – die Hand vom Knüppel zu nehmen. Wer im Flug schnell eine Schaltfunktion umsetzen möchte, sollte die Anschaffung eines geeigneten Steuer­knüppels mit Dreiwegeschalter erwägen. Beim kurzen Blick aufs Display sind auch bei Sonnen­licht gut einzelne Werte ablesbar. Insgesamt kommt die Ergonomie dem RC-Piloten sehr gelegen. Und auch die möglichen zwölf Stunden Betriebs­zeit des LiPos lassen keine Wünsche offen. Zum Vollladen benötigt er im fast leeren Zustand zwar auch eine Nacht, doch die Ruhe sei ihm dann auch gegönnt.
 

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