Magnum reloaded – Downloadplan
Das reicht dicke
Zur weiteren Minimierung der benötigten Platzkapazitäten für den Transport habe ich Reichweitenversuche mit dem kleinen Spektrum-Handsender, wie er beim Blade mCX mitgeliefert wird, unternommen. Das Ergebnis: Auf dem Wasser beträgt die sichere Reichweite etwa 70 Meter (m), wenn die Antenne direkt auf das Modell zielt. Dies ist der ungünstigste Fall. Bei quer zum Modell stehender Antenne ist die Reichweite deutlich höher. Da die ermittelten 70 m auch in etwa die Sichtgrenze für den Magnum reloaded auf einem Weiher darstellen, wird man im normalen Flugbetrieb keinerlei Empfangsprobleme mit diesem Sender haben. Schließlich fliegt man einen solchen Slowflyer kaum weiter als 30 bis 50 m von sich entfernt.
Bezahlbare Komponenten
Je nach gewünschtem Leistungsüberschuss verpflanzt man einen 20 bis 30 Gramm (g) wiegenden Brushlessmotor in die Nase des Magnum reloaded. Der Steller sollte, abhängig von der Belüftung am Einbauort, für Ströme zwischen 10 und 18 Ampere ausgelegt sein – schließlich ist EPP im Fall eines vollintegrierten Einbaus ein guter Isolator. Eine 7- bis 8-Zoll-Luftschraube sorgt für reichlich Schub, auf dem Wasser hat die 7er-Luftschraube den Vorteil des größeren Abstands zur Wasseroberfläche. Sinnvolle Akkugrößen liegen bei 2s-LiPos mit 350 bis 800 Milliamperestunden (mAh). Mit einem kleinen Empfänger und zwei 5-g-Servos wird das Fluggewicht im Bereich von 200 g (ohne Schwimmer) bis 300 g (mit Schwimmer) liegen.
Die von mir verwendeten Pilotenköpfe wiegen rund 15 g. Der Anblick eines besetzten Cockpits war mir dieses Zusatzgewicht wert, da zumindest beim Outdoor-Fliegen keinerlei Unterschiede in der Fluggeschwindigkeit und im Flugverhalten erkennbar sind. Alternativ kann man den Magnum reloaded auch mit einer ganz leichten, geschlossenen EPP-Kabine bauen.
Die Anlenkung der Ruder erfolgt über CFK-Stäbe oder klassisch mit Bowdenzügen. Dabei genügt es, die Stahlseele nur wenige Zentimeter in das Innenröhrchen einzukleben. Auf diese Art kann eine Feinjustierung der Gestängelänge erfolgen. Tipp: Beim Wasserfliegen sollte man keine Anlenkung mittels Stahldraht im Kunststoff-Innenröhrchen realisieren, da bereits nach kurzer Zeit die Korrosion einsetzt und die Anlenkung dann klemmt.
Vor dem Erstflug schütze ich alle Fernsteuerkomponenten mit reichlich WetProtect gegen Spritzwasser. Damit steht einem zuverlässigen Einsatz des Magnum reloaded auf dem Wasser nichts mehr entgegen.
Zweiachs-Turner
In der Luft wird man keinerlei Überraschungen erleben, höchstens, dass das Modell im hohen Maße eigenstabil, aber dennoch sehr wendig und steuerfolgsam fliegt. Die Grundgeschwindigkeit ist so gering, dass auch absolute Anfänger nicht überfordert werden. Diese sollten allenfalls die Ruderausschläge begrenzen, da der Magnum reloaded mit Maximalausschlägen auf dem viel zitierten Teller dreht und dabei selbstverständlich auch deutlichen Höhenrudereinsatz erfordert. Je nach Abfluggewicht sind immerhin Kreisdurchmesser von lediglich 2 bis 3 Meter möglich. Loopings können mit ähnlich kleinem Durchmesser geflogen werden. Nur Rollen mag mein Magnum nicht – er will sich einfach nicht auf den Rücken drehen. Im überzogenen Flugzustand sackt er einfach durch, je nach Wind mit leichten Schaukelbewegungen. Dabei bleibt er aber gut kontrollierbar. Punktlandungen sind somit kein Problem.
Zieht man dem Magnum die Schwimmschuhe über, wird jeder kleine Tümpel zum Flugplatz. Auch ohne Wasserruder ist bei Windstille oder geringem Wind eine gute Manövrierbarkeit auf dem Wasser gegeben. Jetzt einfach Gas geben: Er beschleunigt, geht von der Verdränger- in die Gleitfahrt über und wassert je nach Stellung des Gasknüppels selbsttätig ab. Hierfür sind keinerlei Steuereingriffe erforderlich. Abhängig vom Leistungsüberschuss kann der Magnum reloaded bereits nach
2 Meter abheben. Ich bevorzuge aber längere und sanftere Starts mit ausgedehntem Gleiten auf der Schwimmerstufe. Diese sehen einfach spielerisch-ästhetisch aus. Mit Schwimmern ist der Magnum reloaded in der Luft nur unwesentlich träger als ohne und selbstverständlich ebenso unkritisch in seinen Flugeigenschaften. Eine Schwerpunktkorrektur ist
nicht erforderlich.
Zum Anwassern sollte man mit Schleppgas arbeiten, bis der Magnum von selbst aufsetzt. Da das Ab- und Anwassern so einfach vonstatten geht, habe ich die Fernsteuerung „ohne Netz und doppelten Boden“ meiner besseren Hälfte in die Hand gedrückt und ihr bei den ersten kurzen Hüpfern zugeschaut. Gas geben, abwassern, Gas reduzieren, anwassern. Hierfür muss bei entsprechend eingestelltem Modell wirklich kein Ruder bewegt werden. Die ersten Rundflüge folgten unmittelbar.
Für Hobbyisten
Wenn der Magnum reloaded sanft und fast lautlos
über das Wasser schleicht, entpuppt er sich als echter Publikumsliebling. Schon mehrfach haben zufällig am Weiher vorbeigehende, zuschauende Frauen ihre Männer gefragt, ob sie nicht auch Lust auf dieses schöne Hobby hätten – verkehrte Welt? Nein. Magnum (reloaded) ist eben, ganz im Stil des gleichnamigen TV-Kultdetektivs, ein echter Frauentyp.
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